Corona

ErzieherInnen-Alltag in Corona-Zeiten – ein kleiner Einblick

Morgens – der Kita-Tag beginnt.
Die Kinder betreten unser Haus. Einige sind noch müde, andere voller Tatendrang, einige haben sich heute schon geärgert, andere hätten gern noch ein bisschen zu Hause gespielt.
Wir möchten, dass die Kinder wissen, dass sie bei uns willkommen sind, dass wir sie annehmen, egal wie es ihnen geht. Wir lächeln hinter unseren Masken und hoffen, dass sie es spüren. Manchmal gehen wir auf Augenhöhe, streichen beim Reinkommen über ihren Rücken, um ihnen zu zeigen, dass wir für sie da sind. Wir wissen, dass wir das Distanzgebot übertreten dürfen, wenn es nötig ist. Wo beginnt unnötig?

Die Eltern bleiben vor der Tür. Früher begegneten wir ihnen im Flur. Wir konnten beiläufig ein paar Worte wechseln, ohne dass wir die Gruppe aus den Augen lassen mussten. Manchmal merkten wir, dass ein Elternteil sich ungewohnt lange in der Garderobe aufhält, als hätte es was auf dem Herzen. Wir konnten nachfragen. Heute hoffen wir, dass er oder sie in einem solchen Fall an unser Fenster klopft.

Wir möchten den Kindern vielfältige Möglichkeiten bieten, die Welt zu erkunden, sich selbst, ihre Interessen und Fähigkeiten wahrzunehmen und weiterzuentwickeln. Wir möchten ihnen die Freiheit geben, eigene Entscheidungen zu treffen und dadurch Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Normalerweise können wir uns dabei gegenseitig unterstützen:
Eine Gruppe geht in die Turnhalle, doch zwei Kindern ist das heute zu laut. Sie dürfen in der Nachbargruppe bleiben, während ein paar bewegungslustige Kinder von dort mit in die Halle kommen.
Im Flur wird vorgelesen. Alle Kinder, die möchten, kommen dazu. Im Gruppenraum werden weiter Rollenspiele gespielt, gebaut und gebastelt.
Ein Hasen- und ein Rabenkind haben sich angefreundet. Natürlich dürfen sie sich gegenseitig besuchen.
Zurzeit dürfen wir während der Kernzeit nicht gruppenübergreifend arbeiten. Wir machen uns viele Gedanken, wie wir trotzdem ein vielfältiges, bedürfnisgerechtes Angebot auf die Beine stellen und den Kindern Freiräume ermöglichen können. Dennoch müssen wir oft sagen: „Tut mir leid, jetzt geht es nicht. Wir gehen morgen in die Turnhalle. ….Heute sind die anderen in der Leseecke im Flur…… Nein, du darfst leider nicht bei den Raben spielen.“
Das macht uns nicht glücklich.

Auch viele Aktivitäten wie Kochen, Ausflüge oder Aktionen mit Gästen sind zunächst ausgeplant. Zum Glück lassen die Kinder sich davon die Laune nicht verderben. Jeden Tag spüren wir ihre entfesselte Lebensfreude, schauen mit ihnen nach vorn und sehen das Positive.
Das Wichtigste für sie ist es, wieder miteinander spielen zu können. Ungefüllte Zeit macht kreativ. Wo Grenzen sind, lasst uns andere Wege finden. Und auch die ersten Schneeglöckchen und Krabbeltiere im Garten können ein Ereignis sein!

Jeder Mensch möchte, dass die Dinge, die er anpackt, auch gelingen.
In vielen Bereichen unseres Berufs heißt das zurzeit:
Sich doppelt so sehr anzustrengen, um den Job wenigstens halb so gut zu machen.
Natürlich sind wir manchmal müde, natürlich fragen wir uns manchmal: Lohnt das überhaupt?

Aber wir machen weiter. Wir geben alles. Es lohnt sich auf jeden Fall!

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Corona 

Wie setzt unsere Kita die aktuellen Hygienemaßnahmen um?

Auch wir versuchen das Infektionsgeschehen mit gezielten Maßnahmen einzudämmen.

  • Die regelmäßige Händehygiene wird beim Personal noch intensiver betrieben- Die Anzahl der Händedesinfektionsspender wurde erhöht
  • Das Kochen und Backen in den einzelnen Gruppen pausiert
  • Der Tisch für die Malhzeiten wird von den MA vorbereitet
  • Eltern betreten das Gebäude nicht oder tragen eine Mund-Nasen-Maske
  • Die Kinder werden an der Gruppentür zum Außengelände übergeben
  • Die 3 Elementargruppen bilden eine Kohorte, ebenso die Altersgemischte- und die Krippengruppe, so dass durch beide Kohorten die Infektionskette nachvollziehbar ist

Wir hoffen natürlich sehr, dass die Maßnahmen erfolgreich sind und ein Regelbetrieb weiterhin aufrecht erhalten bleiben kann!

Wie das Gesundheitsamt im Falle einer Infektion entscheidet, bleibt abzuwarten.